Übersicht über den Nikkei 225 Stock Market Index

Der Nikkei 225 ist ein Aktienmarktindex für die Tokyo Stock Exchange (TSE). Seine tägliche Berechnung erfolgt über die Zeitung Nihon Keizai Shimbun (Nikkei). Der Nikkei wurde 1950 zum ersten Mal berechnet. Er ist der am häufigsten zitierte Durchschnittswert für japanische Aktien.

Wie der US-amerikanische Dow Jones Index ist er preisgewichtet. Unternehmen mit einem höheren Aktienkurs werden also stärker gewichtet, wenn der Wert des Index bestimmt wird. Von 1975 bis 1985 hieß er sogar noch Nikkei Dow Jones Stock Average.

Der Nikkei misst die Wertentwicklung von 225 großen öffentlichen japanischen Kapitalgesellschaften, die aus einem breiten Spektrum an Branchen stammen. Deshalb ist er ein guter Indikator für die Stärke der japanischen Wirtschaft und die Anlegerstimmung gegenüber japanischen Aktien.

Unternehmen im Nikkei 225 Stock Market Index

Nachstehend finden Sie eine Liste der fünfzehn größten Unternehmen im Nikkei*.

*Stand 30. September 2013

Das größte Unternehmen im Nikkei ist Fast Retailing. Sein Aktienkurs ist mit 36.850 Yen am 30. September 2013 mehr als doppelt so hoch wie der von FANUC. Fast Retailing ist eine Einzelhandels-Holding-Gesellschaft, zu der unter anderen bekannten japanischen Marken die Kleidermarke Uniqlo gehört. Sie hat eine Gewichtung von über 9 % im Nikkei.

Der Nikkei wird stark von Unternehmen der Technologiebranche beeinflusst. Darunter fallen Pharmazeutika, elektrische Maschinen und Kommunikation. Wenn man mit dem Nikkei handelt, ist es daher wichtig zu wissen, wie sich diese Branchen entwickeln.

Branchengewichtung des Nikkei

Aufnahme in den Nikkei

Die Komponenten des Nikkei werden jährlich im Herbst geprüft, Beschließt das Auswahlkomitee eine Änderung, findet diese Anfang Oktober statt. Es ist dennoch immer dann eine Änderung erkennbar, wenn ein Unternehmen aus der Tokyo Stock Exchange (TSE) ausscheidet. Meist geschieht dies aus außergewöhnlichen Gründen wie einer Insolvenz oder Fusion.

Im Oktober 2013 wurden die ersten Änderungen seit zwei Jahren am Nikkei vorgenommen. Dabei ersetzten Nitto Denko und Tokyu Fudosan Holdings die Unternehmen Tokyo Land Corporation und Mitsubishi Paper Mills. Die Tokyo Land Corporation wird nicht mehr an der TSE gelistet, da sie in eine neue Holding-Gesellschaft umgewandelt wird. Mitsubishi Paper Mills scheidet aufgrund eines Liquiditätsverlusts aus.

Ziel des Nikkei ist, die japanische Wirtschaft und den japanischen Aktienmarkt möglichst genau abzubilden. Um im Nikkei geführt zu werden, muss ein Unternehmen einheimisch sein, an der Tokioter Börse gelistet sein und Stammaktien herausgeben. Ein Ausgleich zwischen den Branchen (den sechs in unserem Tortendiagramm gezeigten) und Handelsvolumen/Liquidität sind zwei der Kriterien, die bei der Auswahl der Komponenten berücksichtigt werden.

Berechnung des Nikkei

Wie der Dow Jones 30 wird der Nikkei über den Preis der einzelnen Anteile anstelle der gesamten Marktkapitalisierung eines Unternehmens berechnet. Die Aktienkurse werden jedoch durch einen „angenommenen Nennwert“ korrigiert, sodass Aktien, die mit einer Lot-Größe von 1 gehandelt werden, ein anderes Preisniveau haben als Aktien, die mit einer Lot-Größe von 100 oder 1000 Aktien gehandelt werden.

Der Nikkei wird daher wir folgt berechnet:

Der Divisor wird bei Unternehmensaktivitäten wie Aktiensplitting oder Fusionen und der Einführung neuer Komponenten angepasst. Zum 1. Oktober 2013 wurde der Teiler auf 25,414 festgesetzt. Der vorherige Teiler von 24,975 wurde somit aufgrund der beiden Zugänge, die wir oben genannt haben, und einer Stückelung der Aktien der Nisshin Seifun Group von 1.1:1 erhöht.

Der Wert des Nikkei

Historisch betrachtet hat sich Nikkei vom Trend anderer nationaler Aktienindizes abgewendet. Das Schulbuchmodell für Durchschnittswerte von Aktien weist diese mit einem gleichmäßigen Wachstum über die Jahre mit einem großen Kurseinbruch in Phasen der Rezession und politischer Instabilität aus.

Die US-amerikanischen und europäischen Indizes erreichten 2013 ihre höchsten Stände oder lagen nahe diesen. Der Nikkei weicht von diesem Muster ab. Der Nikkei erreichte seinen höchsten Stand schon am 29. Dezember 1989 auf dem Höhepunkt der Blase der japanischen Vermögenswerte. An diesem Tag schloss der Nikkei mit 38.915,87. Während der 1980er war er um sein Sechsfaches gestiegen. Danach sank sein Kurs und büßte alle diese Gewinne ein. Am 10. März 2009 schloss der Nikkei mit 7.054,98 82 % unter diesem Höchststand.

Jüngste bisherige Wertentwicklung des Nikkei

Nachfolgend zeigt ein Eintags-Liniendiagramm die Wertentwicklung des Nikkei von Anfang 2009 bis September 2013.

Am 15. März 2011 brach der Nikkei an nur einem Tag über 10 % auf 9.605,15 ein. Kurz zuvor hatte es ein verheerendes Erdbeben im nordöstlichen Teil des Landes gegeben. Der Index sank das ganze Jahr 2011 weiter und erreichte am 25. November seinen tiefsten Punkt mit 8.160,01, seinem niedrigsten Schlusskurs seit dem 10. März 2009. 2011 sank der Nikkei um über 17 % und schloss das Jahr mit 8.455,35, dem niedrigsten Jahresschlusswert seit fast dreißig Jahren, als der Index 1982 mit 8.016,70 schloss.

2013 war für den Nikkei ein außergewöhnliches Jahr, was Gewinne betraf. Dahinter stehen vor allem die jüngsten radikalen Änderungen in der Geld- und Finanzpolitik Japans. Japans neuer Premierminister Shinzo Abe hat die Staatsausgaben erhöht und die japanische Zentralbank pumpte große Geldmengen in die Wirtschaft. Abe versucht, den japanischen Arbeitsmarkt flexibler zu machen und Frauen dazu zu ermutigen, berufstätig zu werden.

Was beim Handel mit dem Nikkei unbedingt zu beachten ist

Handelsbeispiel

Nehmen wir an, wir wollen 100 Indizes des Nikkei KAUFEN. Der aktuelle Preis liegt bei 14.100. Unser Konto wird in US-Dollar geführt.

Die Marge (oder die Finanzmittel), die wir einsetzen müssten, um diese Position zu öffnen, lägen bei 282 Yen.

(14.100 JPY (Preis des Nikkei) x 2 % (Mindestmarge) = 282 JPY)Da unser Handelskonto in US-Dollar geführt wird, wird unser Gewinn oder Verlust automatisch zum aktuellen Wechselkurs für USD/JPY umgetauscht. Nehmen wir an, der aktuelle Wechselkurs liegt bei 99,00.Im Abschnitt „Marge“ unserer Handelsplattform würden dann etwa 2,85 USDangezeigt.

Wenn unser Konto in einer anderen Basiswährung, wie z. B. Euro, geführt werden würde, läge unsere Marge trotzdem bei 2 %, aber unsere Handelsplattform rechnet die 282 JPY/2,85 USD automatisch in Euro um.

Der Nikkei bewegt sich immer um 5,00 JPY. Das entspricht etwa 5 US-Cent. Also gilt für unser Beispiel: Wenn wir 100 Indizes gekauft haben und der Nikkei von 14.100 auf 14.400 steigt, haben wir einen Gewinn von 15 USD erzielt.