
Asien
Asiatische Märkte hatten eine schwierige letzte Woche, da der Handelsstreit zwischen den USA und China erneut in den Vordergrund rückte, während die Märkte des chinesischen Festlands aufgrund der Nationalfeiertage die gesamte Woche geschlossen blieben. Hong Kongs Hang Seng führte die Verlierer mit einem Wochenverlust von 4,4% an, da die Unternehmen des Festlands, die dort gelistet sind, besonders hart getroffen wurden. Der südkoreanische Kospi war ebenfalls sehr schwach und schloss mit einem Wochenverlust von 3,3%, nachdem er fünf Tage in Folge gefallen war. Der Nikkei in Japan begann die Woche stark, aber ein steigender Yen zog den Index später herunter und er schloss mit einem Minus von 1,4%. Der S&P/ASX 200 Australiens war am Ende der Woche die einzige positive Ausnahme der Region, aber die Verluste vom Beginn führten noch zu einem Wochenverlust von 0,4%.
Diese Woche wird interessant werden, da die Investoren des chinesischen Festlands in die Märkte zurückkehren. Bei der aktuell sehr negativen Stimmung in Asien und nach einem Bericht von Blommberg, laut dem chinesische Unternehmen Spionagechips in Produkte für Apple und Amazon eingebaut haben, werden die Märkte Asiens wahrscheinlich weiter fallen, besonders die des chinesischen Festlands. Finanzunternehmen könnten hingegen gestärkt werden, da Anleiherenditen am Steigen sind und Banken und Versicherer profitieren von steigenden Zinssätzen.
Europa
Europäische Märkte wurden von der allgemeinen Schwäche ebenfalls heruntergezogen, als die Erträge von US-Schatzpapieren stiegen und europäische Schatzpapiere diesem Trend folgten. Der gesamteuropäische Stoxx Europe 600 fiel auf Wochenbasis um 1,8% und erlitt damit den höchsten Wochenverlust seit einem Monat. Der DAX fiel um nur 1,1% und wurde damit zum besten EU-Index und der CAC 40 in Frankreich verlor in der letzten Woche 2,5%. Die höchsten Verluste erlitt Londons FTSE 100, der aufgrund eines starken Pfunds und der Furcht vor steigenden Anleiherenditen um 2,6% nachgab.
Sollten die amerikanischen Anleiherenditen weiter steigen, könnten die europäischen Börsen weiter fallen. Das könnte durchaus sein, da die US-Arbeitslosenquote auf ein 49-Jahrestief bei 3,7% fiel. Weiterhin machen die italienischen Haushaltsprobleme den europäischen Anlegern Sorgen und auch wenn sie den US-chinesischen Handelsstreit während der geschlossenen chinesischen Märkte beiseite legen konnten, werden sie auch dieses Thema verdauen müssen, wenn die chinesischen Anleger in die Märkte zurückkehren und auf die hohen Verluste in Asien reagieren, vor allem in Hong Kong.
USA
Amerikanische Märkte fielen am Ende der Woche zwei Tage in Folge, so dass die meisten großen Indizes die Woche mit Verlusten abschlossen. Der Dow war mit einem Verlust von nur 0,04% der beste Index, während der Nasdaq um 3,2% nachgab, da Technologietitel während der Woche zumeist fielen. Der S&P 500 erlitt einen moderaten Wochenverlust von 1,0%. Die Schwäche der Aktien wurde von den steigenden Anleiherenditen in den USA ausgelöst, nachdem die amerikanischen Wirtschaftsdaten besser als erwartet ausgefallen waren, was die Wahrscheinlichkeit von vier weiteren Zinserhöhungen der Federal Reserve bis Ende 2019 erhöht.
Die neue Woche könnte für Aktien weit besser werden, wenn die Anleiherenditen nicht noch weiter steigen. Sollten sie dies nicht tun, kann man nach der schwachen letzten Woche einen starken Abpraller erwarten, vielleicht sogar eine der stärksten Wochenleistungen dieses Jahres. Die Woche könnte jedoch mit weiteren Verlusten beginnen, aber mit der Veröffentlichung der amerikanischen Daten über den Erzeugerpreisindex und den Verbraucherpreisindex am Ende der Woche könnten die Märkte beginnen zu steigen. Sollten diese Daten den Erwartungen entsprechen oder geringer als erwartet ausfallen, wäre dies bullisch für die Börsen. Wenn die Inflation jedoch zu steigen scheint ,kann man ein bärisches Szenario ähnlich der letzten Woche erwarten.
Gold/Rohöl
Gold konnte in der letzten Woche solide zulegen und der Gewinn des Freitags führte zu einem Wochengewinn von 0,8%. Das war die beste Wochenleistung des Edelmetalls seit sechs Wochen. Die neue Woche wird interessant, da Gold in der letzten Woche von der Schwäche des US-Dollars profitierte und es ist nicht garantiert, dass dies so bleibt. Gold reagiert normalerweise auch bärisch auf steigende Anleiherenditen, da es selbst keine eigene Renditen erwirtschaftet.
Rohöl stieg am Mittwoch auf ein Vierjahreshoch, aber fiel dann zurück, da Trader nicht genau wissen, wie sich die Sanktionen gegen den Iran auswirken werden. Es wird zwar allgemein angenommen, dass die globale Produktion geringer ausfallen wird, sobald die Sanktionen in Kraft treten, aber es ist nicht sicher, ob diese geringere Produktion von der OPEC und Russland ausgeglichen werden wird oder kann. West Texas Intermediate Rohöl, das amerikanische Referenzöl, stieg auf Wochenbasis um 1,5%. Brent Rohöl, das internationale Referenzöl, stieg auf Wochenbasis um 2,4%. In der neuen Woche werden die Fragen der Trader nicht beantwortet werden, aber der allgemeine Konsens ist, dass die Ölproduktion fallen und eine starke amerikanische Wirtschaft für eine höhere Nachfrage sorgen wird.
Anstehende Ereignisse
Montag | ||
Ganztags | JPY | Feiertag |
02:45 | CNY | Caixin Einkaufsmanagerindex (EMI) Dienstleistungen |
07:00 | EUR | Industrieproduktion Deutschland |
09:30 | EUR | Sentix Investorenvertrauen |
Ganztags | CAD | Feiertag |
Ganztags | USD | Feiertag |
Dienstag | ||
01:30 | AUD | NAB Unternehmensvertrauen |
06:00 | JPY | Economy Watchers – Index zur aktuellen Lage |
07:00 | EUR | Handelsbilanz Deutschland |
11:00 | USD | NFIB Geschäftsoptimismus kleiner Unternehmen |
13:15 | CAD | Baubeginne |
Mittwoch | ||
00:30 | AUD | Westpac Konsumklima |
07:45 | EUR | Industrieproduktion Frankreich m/m |
09:30 | GBP | BIP m/m |
09:30 | GBP | Produktion des Verarbeitenden Gewerbes m/m |
09:30 | GBP | Handelsbilanz |
09:30 | GBP | Industrieproduktion m/m |
13:30 | USD | Erzeugerpreisindex (EPI) m/m |
13:30 | USD | Kernrate Erzeugerpreisindex (EPI) PPI m/m |
Offen | USD | Finanz-Währungsbericht |
Donnerstag | ||
00:50 | JPY | Erzeugerpreisindex (EPI) y/y |
07:45 | EUR | Verbraucherpreisindex (VPI) Frankreich m/m |
09:30 | GBP | BOE-Bericht über Kreditbedingungen |
12:30 | EUR | EZB veröffentlicht den Bericht des geldpolitischen Treffens |
13:30 | USD | Verbraucherpreisindex m/m |
13:30 | USD | Verbraucherpreisindex – Kernrate m/m |
13:30 | USD | Erstanträge Arbeitslosenhilfe |
16:00 | USD | Rohöllagerbestände |
Freitag | ||
01:30 | AUD | RBA Finanzstabilitätsbericht |
Offen | CNY | Handelsbilanz |
07:00 | EUR | Verbraucherpreisindex Deutschland m/m |
10:00 | EUR | Industrieproduktion m/m |
15:00 | USD | Uni-Michigan: Verbrauchervertrauen |
Tag 1 | ALLE | IWF-Treffen |